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Blog von Schwester Christiana

11. Mai 2024

Anbeten:
Am Nichts vorbei
hinein in Gott fallen.

(B.Weiß)

09. Mai 2024

Himmelfahrt - ein Ereignis, das fast noch schwerer zu vermitteln ist als die Auferstehung. Bei der Auferstehung ist zumindest der Ausgangspunkt und das Ergebnis irgendwie klar, jeder weiß, wie ein toter Mensch aussieht, was ein Grab ist und wie sich Leben zeigt. Aber was soll man sich unter Himmelfahrt vorstellen, dafür gibt es keinerlei Vorbilder, höchstens im Märchen und in der Mythologie.
Viele Christen meinen, dass Jesus die menschliche Natur bei der Himmelfahrt abgestreift hat und jetzt wieder nur Gott ist. Aber das ist falsch, und verzerrt, was wir heute feiern: Jesus ist als Mensch mit Leib und Seele in den Himmel aufgestiegen. Die Engel und Erzengel, die ihn vor der Menschwerdung als den ewigen Sohn Gottes angebetet haben, verehren jetzt den, der für immer Gott und Mensch zugleich ist. Das bedeutet, dass es seit der Himmelfahrt für Menschen möglich ist, in der Gegenwart des dreifaltigen Gottes zu leben.
„In Christus ist unsere armselige menschliche Natur über das gesamte Himmelsheer emporgestiegen, über alle Chöre der Engel und über die höchsten Mächte, um den Thron zur Rechten Gottes, des Vaters, einzunehmen“ (Leo der Große).

05. Mai 2024

„Bleibt in meiner Liebe“ (Joh 15,9). Immer wieder die Frage: Was ist Liebe, wie bleibt man in der Liebe, wie zeigt sich, was ein Mensch liebt? Wohl vor allem darin, wofür er Zeit hat. Der erste Schritt um mehr zu lieben, ist, die eigene Zeit zu entmüllen. Was muss ich wirklich unbedingt tun, was könnte ich auch lassen? Keinen Tag völlig vorplanen, Raum lassen für das Wunder, das möglicherweise anklopft.

Niemals wird es uns gelingen, die welt 
zu enthassen

Nur dass am ende uns nicht reue heimsucht
über nicht geliebte liebe

                                                      R.Kunze

03. Mai 2024

Was verstehe ich unter Heiligkeit? Wer oder was ist heilig? Was ist ein heiliger Ort? Diese Frage beschäftigt mich, seit eine Mitschwester einige Tage in München verbrachte und in ihrer freien Zeit ausgerechnet Dachau besuchen wollte. Spontan dachte ich: Muss das sein? Es gibt in München so viel zu sehen, warum schaut sie sich nicht lieber die Frauenkirche an? Aber als sie zurückkam und erzählte, wurde mir klar, dass sie Dachau nicht primär als Ort des Schreckens besucht hat, sondern als Ort, der heilig ist, weil an ihm ganz viele Märtyrer gestorben sind. Ich glaube, sie hat Recht und meine eigene Vorstellung von Heiligkeit ist manchmal zu sehr mit einem Goldrahmen versehen.

29. April 2024

Wir sprachen neulich in der Gemeinschaft über die Aufarbeitung der Corona-Pandemie. Dazu gab es sehr unterschiedliche Meinungen, von „unbedingt nötig“ bis „die nächste Pandemie ist sowieso ganz anders“. Ich selbst stehe Aufarbeitungsprozessen eher skeptisch gegenüber. Es wäre schön, wenn wir aus der Geschichte etwas lernen könnten, aber das Problem scheint mir zu sein, dass es keine Gegenprobe gibt à la „wäre ohne Lockdown alles besser gelaufen?“ Wenn man auf Masken und Lockdown verzichtet hätte und es hätte viel mehr Tote gegeben, würde man jetzt auch „aufarbeiten“. Aber die Corona-Pandemie ist nur ein Beispiel, ähnliche Fragen gibt es viele, auch im privaten Leben: Hätten sich die Dinge besser entwickelt, wenn ich damals x oder y getan oder nicht getan hätte?
Ich glaube, wichtiger als zurückzuschauen (außer wenn es um Sünde geht, die sollte man wahrnehmen und bereuen!), ist es, sich zu fragen: Wie kann ich mehr lieben? Wie den anderen radikaler dienen? Wie kann ich klarer hören, was Jesus von mir will und die Kraft finden, es auch zu tun? Oder mit Peter Kreeft gefragt: How to be holy?

27. April 2024

„Das Gute ist gut, weil es gut ist, und nicht, weil wir es für gut halten“ (N.N.).