Das Jahr 2021 hat begonnen und die Pandemie ist noch nicht bezwungen. Ein absehbares Ende ist trotz aller Bemühungen nicht in Sicht. Daher haben wir eingeladen, mit uns und anderen Menschen Momente der Hoffnung zu teilen. Auf die Frage: "Haben Sie in letzter Zeit etwas erlebt oder erfahren, was Ihnen Hoffnung gegeben hat?" kamen Antworten, die wir an dieser Stelle nach und nach veröffentlichen wollen (4. Folge).

Hoffnung gibt mir die Erinnerung an die schwierigen Situationen meines Lebens, in denen Gott mir bereits geholfen hat. Daraus gewinne ich die Zuversicht auch in dieser Krise nicht unterzugehen und habe das Vertrauen, dass ich irgendwann, vielleicht erst Jahre später, erkennen werde, wozu das alles gut ist (Sr. Christiana).

Mir geben alle Zeichen des Lebens in der Natur Hoffnung, ...die helle Weite des Sternenhimmels, der wandernde Mond, die wechselnden Wolkenbilder, das Werden und Vergehen in Feld und Flur, das Wachsen und Reifen um mich herum, die unbeirrbar-rinnende Zeit, die Menschen mit ihrem Lächeln, auch hinter Masken, die geschenkte Fähigkeit, weniger Schönes nicht beherrschend werden zu lassen, die herangewehten Töne der Abend-Glocken, Lichter in den Fenstern, geschenkte Bindungen, erworbenes Vertrauen, das Festhalten am Erwarten, die Freude über Unverhofftes, die Zuversicht des Getragen-sein, das Zuhause-sein in stillen Kirchen, das zuversichtliche Planen-wollen, die zuverlässige Sonne, der Segen-spendende Regen, der Zauber von Musik, der blütenweiße, verhüllende Schnee, eine letzte Rose im Schnee, ein erster Frühlingsbote im Eis und, und...und das, was ich hinter all dem erhoffe (Isolde H).

Das erzählerische Eintauchen in die Weihnachtsgeschichte und der eigene Blick in die Krippe war und ist mir ein festes Hoffnungszeichen in dieser schweren Zeit. Dazu habe ich sogar nach 40 Jahren meine alte Flöte wieder aus dem Schrank geholt (Karin Maria Müller).

Ich habe mich eingesperrt. Das musste irgendwann mal so sein. "So kann ich mich schützen" war mein Gedanke. Eingesperrt, nicht in irgendwelche Mauern, nein, in mir selbst.
Lange Zeit war das in Ordnung. Immer wieder habe ich mich selbst befreit, und wenn es wieder schlimmer wurde, bin ich wieder in mein Gefängnis verschwunden. Das System hat lange scheinbar gut funktioniert.
Aber jetzt bin ich schon zu lange eingesperrt; ich weiß nicht mehr, wie ich mich befreien kann. Ich bin gefangen in mir selbst und meine eigenen Mauern beginnen, mich zu erdrücken. Verzweifelt schreie ich nach Hilfe, aber meine Mauern sind so dick geworden, dass niemand mich hört.
Mit letzter Kraft kratze ich ein winziges Loch in die Wand. Frische Luft strömt ein und ich kann die Freiheit riechen. Das hält mich am Leben und voller Hoffnung kratze ich mich Zentimeter um Zentimeter frei (Elke Rings).