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Veröffentlicht: 21. August 2023

Regelmäßige Ferien sind eine Einrichtungen in unserem Kloster, die ich nur halb akzeptiere und im Grunde für unmonastisch halte. Ich glaube,  Mönche des Antike und des Mittelalters würden sehr verständnislos auf Nonnen im Urlaub schauen. Warum ich als Äbtissin nichts tue, um etwas zu ändern, was ich für problematisch halte? Ich antworte mit den Worten, die der heilige Benedikt in Bezug auf den Weingenuss schreibt: „Zwar lesen wir, Wein passe überhaupt nicht für Mönche. Aber weil sich die Mönche heutzutage davon nicht überzeugen lassen, sollten wir uns wenigstens darauf einigen, nicht bis zum Übermaß zu trinken, sondern weniger.“ - Menschen heutzutage lassen sich nicht davon überzeugen, dass Urlaub kein Menschenrecht ist. Ich glaube im Übrigen durchaus, dass wir in Mariendonk die Erholung nötig haben. Der Fehler liegt meines Erachtens früher, er liegt darin, dass die moderne Gesellschaft uns auch im Kloster kaum noch erlaubt, ein wirklich ausgewogenes Leben zu führen.