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keine Konserven

Es gibt in den Levitikushomilien des Origenes eine interessante Stelle, an der er darüber spricht, dass man das Fleisch der Opfertiere nicht bis zum anderen Tag aufheben soll (vgl. Lev 7,15). Origenes schließt die Mahnung an, den Menschen keine aufgewärmten Predigten vorzusetzen. Er schreibt:
„Hört her, all ihr Priester des Herrn und versteht besonders aufmerksam, was da gesagt wird. Das Fleisch, das den Priestern von den Opfern zuerkannt wird, ist das Wort Gottes, welches sie in der Kirche verkünden. Dabei werden sie... ermahnt, dass sie... nichts Gestriges vortragen, nichts Altes, das dem Buchstaben folgt, erzählen, sondern mit der Gnade Gottes immer Neues vortragen und immer eine geistige Deutung finden... Überall muss das, was zum Lob Gottes gehört – das bedeutet nämlich das Dankopfer -, neu und frisch sein, damit nicht etwa, wenn du Altes in der Kirche vorträgst, deine Lippen reden und dein Geist ohne Frucht ist“ (Origenes Levitikushomilien 5,8). Ich denke, diese Mahnung gilt nicht nur Priestern, sondern allen, die das Wort Gottes verkünden, es muss jeden Tag neu gehört und bedacht werden, wenn man Konserven hervorholt, wird man seiner Aufgabe nicht gerecht.