Aktuelles
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Tischlesung
Zur Zeit lesen wir Henri Daniel-Rops, „Bernhard von Clairvaux“, eine etwas altmodische Biographie des großen mystischen Schriftstellers, der die Klöster seiner Zeit reformierte und der Kirche viele Impulse gab. Bernhard lebte in einer Zeit, in der er innerhalb von wenigen Jahren Hunderte von Klöstern gründen konnte und neue Mönche ihm Scharen zuströmten. Etwas melancholisch wird man beim Zuhören schon. Aber andererseits: Wer von uns möchte im 12. Jh. leben? Es gibt auch viel Grund zur Dankbarkeit für das Hier und Heute.
Zur Zeit lesen wir Henri Daniel-Rops, „Bernhard von Clairvaux“, eine etwas altmodische Biographie des großen mystischen Schriftstellers, der die Klöster seiner Zeit reformierte und der Kirche viele Impulse gab. Bernhard lebte in einer Zeit, in der er innerhalb von wenigen Jahren Hunderte von Klöstern gründen konnte und neue Mönche ihm Scharen zuströmten. Etwas melancholisch wird man beim Zuhören schon. Aber andererseits: Wer von uns möchte im 12. Jh. leben? Es gibt auch viel Grund zur Dankbarkeit für das Hier und Heute.
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In Mariendonk sind inzwischen alle Schwestern geimpft und wir können etwas aufatmen.
Der Abtprimas, der Vertreter der Benediktiner in Rom, hat unseren Klöstern in seinem letzten Brief einige Fragen gestellt. Unsere Antwort lautete (in Auszügen):
Was haben wir aus dieser Zeit gelernt?
Wir haben gelernt, neu auf Gott zu hören.
Wir haben gelernt, unsere Zukunftspläne durchkreuzen zu lassen und unser Leben Tag für Tag von Gott zu empfangen.
Wir haben gelernt, kontemplativer zu leben, weil wir mit weniger Abwechslung auskommen mussten.
Wir haben unsere Gemeinschaft neu schätzen gelernt.
Wir mussten einerseits einen gemeinsamen Umgang mit der Krise finden, andererseits akzeptieren lernen, dass es Differenzen in der Einschätzung der Krise und im Umgang mit den Einschränkungen unter uns gibt.
Wir haben eine ernsthaftere Haltung zu Beziehungen, Werten, Worten, Zeitplanung gelernt und waren mit dem Anspruch konfrontiert, Aufgaben möglichst abzuschließen bzw. uns zu überlegen, was zu klären ist, damit es bei Krankheit oder Tod einer Schwester weitergehen kann.
Wir mussten uns mit Krankheit und Tod auseinander setzen, mit der Angst vor der Krankheit, vor Beatmung, vor einem langsamen Sterben auf einer Intensivstation.
Wir haben gelernt, die Angst, dass es immer so bleibt, auszuhalten.
Was ist das Gute, das wir in dieser Zeit gefunden haben?
Wir haben unser Kloster wieder mehr schätzen gelernt: unser großes Haus, die großen Räume, der große Garten, die Bibliothek...
Die Tatsache, dass wir auf dem Land wohnen und uns ohne Maske draußen bewegen können, war ein Stück Freiheit.
Wir haben unsere Gemeinschaft bewusster erlebt.
Wir konnten konzentrierter leben.
Wir hatten als Gemeinschaft mehr Zeit füreinander.
Der Abtprimas, der Vertreter der Benediktiner in Rom, hat unseren Klöstern in seinem letzten Brief einige Fragen gestellt. Unsere Antwort lautete (in Auszügen):
Was haben wir aus dieser Zeit gelernt?
Wir haben gelernt, neu auf Gott zu hören.
Wir haben gelernt, unsere Zukunftspläne durchkreuzen zu lassen und unser Leben Tag für Tag von Gott zu empfangen.
Wir haben gelernt, kontemplativer zu leben, weil wir mit weniger Abwechslung auskommen mussten.
Wir haben unsere Gemeinschaft neu schätzen gelernt.
Wir mussten einerseits einen gemeinsamen Umgang mit der Krise finden, andererseits akzeptieren lernen, dass es Differenzen in der Einschätzung der Krise und im Umgang mit den Einschränkungen unter uns gibt.
Wir haben eine ernsthaftere Haltung zu Beziehungen, Werten, Worten, Zeitplanung gelernt und waren mit dem Anspruch konfrontiert, Aufgaben möglichst abzuschließen bzw. uns zu überlegen, was zu klären ist, damit es bei Krankheit oder Tod einer Schwester weitergehen kann.
Wir mussten uns mit Krankheit und Tod auseinander setzen, mit der Angst vor der Krankheit, vor Beatmung, vor einem langsamen Sterben auf einer Intensivstation.
Wir haben gelernt, die Angst, dass es immer so bleibt, auszuhalten.
Was ist das Gute, das wir in dieser Zeit gefunden haben?
Wir haben unser Kloster wieder mehr schätzen gelernt: unser großes Haus, die großen Räume, der große Garten, die Bibliothek...
Die Tatsache, dass wir auf dem Land wohnen und uns ohne Maske draußen bewegen können, war ein Stück Freiheit.
Wir haben unsere Gemeinschaft bewusster erlebt.
Wir konnten konzentrierter leben.
Wir hatten als Gemeinschaft mehr Zeit füreinander.
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5. Juni Fest des heiligen Bonifatius
Der heilige Bonifatius gilt als der "Apostel Deutschlands". Er hat im 8. Jh. von England aus unser Land missioniert und wesentlich dazu beigetragen, dass es christlich wurde. Bonifatius starb als Märtyrer. Im Tagesevangelium finden sich sehr ernste Worte, die für Christen aller Zeiten gelten: "Wenn die Welt euch haßt, dann wißt, daß sie mich schon vor euch gehaßt hat. Wenn ihr von der Welt stammen würdet, würde die Welt euch als ihr Eigentum lieben. Aber weil ihr nicht von der Welt stammt, sondern weil ich euch aus der Welt erwählt habe, darum haßt euch die Welt" (Joh 15,18f). Aber wir hören auch: "Ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, daß ihr euch aufmacht und Frucht bringt und daß eure Frucht bleibt" (Joh 15,16). Darin liegt ein Trost und eine große Hoffnung für unsere zerrissene, zerstrittene Kirche in Deutschland: Die Frucht des Wirkens des heiligen Bonifatius wird bleiben! Der christliche Glaube wird auch in unserem Land nicht untergehen!
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Fronleichnam
Eucharistie besteht nicht darin, dass wir mehr oder weniger staunend zusehen, wie Christus eine wunderbare Verwandlung vollbringt, sondern dass wir unsere eigene Wandlung zulassen. In der Eucharistie bringt sich die Kirche Gott dar und bittet darum, wirklich in den Leib Christi verwandelt zu werden.
Während wir die irdische Nahrung in unseren Körper verwandeln, verwandelt die Eucharistie uns in den Leib Christi. Und dieser Leib gibt sich hin für die vielen, für das Heil der ganzen Welt. Das bedeutet für unser christliches Selbstverständnis, dass wir, wenn wir Eucharistie feiern, Himmel und Erde, Gott und Mensch verbinden und damit einen Dienst leisten, den die Welt dringend braucht Eucharistie ist nicht etwas, was die aktuell Feiernden schön finden oder für ihr seelisches Wohlbefinden zu benötigen meinen, sondern der größte Dienst, den wir Christen unseren Mitmenschen leisten können, wichtiger als alles andere. Wenn all unsere kirchlichen Einrichtungen und Veranstaltungen wegfielen und nur noch drei Gläubige übrigblieben, die am Sonntag die Messe feierten, gäbe es in Deutschland Kirche.
Eucharistie besteht nicht darin, dass wir mehr oder weniger staunend zusehen, wie Christus eine wunderbare Verwandlung vollbringt, sondern dass wir unsere eigene Wandlung zulassen. In der Eucharistie bringt sich die Kirche Gott dar und bittet darum, wirklich in den Leib Christi verwandelt zu werden.
Während wir die irdische Nahrung in unseren Körper verwandeln, verwandelt die Eucharistie uns in den Leib Christi. Und dieser Leib gibt sich hin für die vielen, für das Heil der ganzen Welt. Das bedeutet für unser christliches Selbstverständnis, dass wir, wenn wir Eucharistie feiern, Himmel und Erde, Gott und Mensch verbinden und damit einen Dienst leisten, den die Welt dringend braucht Eucharistie ist nicht etwas, was die aktuell Feiernden schön finden oder für ihr seelisches Wohlbefinden zu benötigen meinen, sondern der größte Dienst, den wir Christen unseren Mitmenschen leisten können, wichtiger als alles andere. Wenn all unsere kirchlichen Einrichtungen und Veranstaltungen wegfielen und nur noch drei Gläubige übrigblieben, die am Sonntag die Messe feierten, gäbe es in Deutschland Kirche.
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Dreifaltigkeit
„Gott ist die Liebe“ (1 Joh 4,16), nicht weil er uns Menschen liebt, sondern in sich selbst und völlig unabhängig von der Existenz des Menschen. Die innergöttliche Liebe ist nicht nur die Liebe zwischen zweien (Vater und Sohn), sondern eine Liebe, zu der als dritter der Hl. Geist hinzukommt.
Wie man das verstehen kann, darüber hat der in Paris lebende Benediktiner Richard von St. Viktor (+1173) nachgedacht. Er erklärt, dass es wirkliche Liebe dort nicht gibt, wo nur zwei sind,. Das überrascht uns vielleicht zunächst. Doch Richard begründet seine Ansicht, indem er ausführt, dass Liebe ihrem Wesen nach nicht darin besteht, sich gegenseitig fasziniert in die Augen zu schauen (so schön und wichtig auch das ist), sondern darin gemeinsam einen Dritten zu lieben. Wirklich vollkommen ist Liebe erst dann, wenn die Liebenden nicht nur einander lieben, sondern gemeinsam lieben, erst dann sind sie eins auch in ihrer Liebe. Das aber ist nur möglich, wenn es einen dritten gibt, den beide lieben.
Mit seinen Ausführungen will Richard verständlicher machen, warum die christliche Überlieferung von einem Gott in drei Personen spricht und warum die für uns oft so schwer zu begreifende Dreifaltigkeit für unser Gottesbild wichtig ist. Nur wenn wir an einen dreifaltigen Gott glauben, können wir im eigentlichen Sinn auch an einen ganz und gar liebenden Gott glauben, denn nur ein dreifaltiger Gott muß sich nicht nach außen verschenken, um lieben zu können, er muss nicht eine Welt schaffen, um ein Objekt für seine Liebe zu haben, sondern er ist in sich ganz und gar Liebe.
„Gott ist die Liebe“ (1 Joh 4,16), nicht weil er uns Menschen liebt, sondern in sich selbst und völlig unabhängig von der Existenz des Menschen. Die innergöttliche Liebe ist nicht nur die Liebe zwischen zweien (Vater und Sohn), sondern eine Liebe, zu der als dritter der Hl. Geist hinzukommt.
Wie man das verstehen kann, darüber hat der in Paris lebende Benediktiner Richard von St. Viktor (+1173) nachgedacht. Er erklärt, dass es wirkliche Liebe dort nicht gibt, wo nur zwei sind,. Das überrascht uns vielleicht zunächst. Doch Richard begründet seine Ansicht, indem er ausführt, dass Liebe ihrem Wesen nach nicht darin besteht, sich gegenseitig fasziniert in die Augen zu schauen (so schön und wichtig auch das ist), sondern darin gemeinsam einen Dritten zu lieben. Wirklich vollkommen ist Liebe erst dann, wenn die Liebenden nicht nur einander lieben, sondern gemeinsam lieben, erst dann sind sie eins auch in ihrer Liebe. Das aber ist nur möglich, wenn es einen dritten gibt, den beide lieben.
Mit seinen Ausführungen will Richard verständlicher machen, warum die christliche Überlieferung von einem Gott in drei Personen spricht und warum die für uns oft so schwer zu begreifende Dreifaltigkeit für unser Gottesbild wichtig ist. Nur wenn wir an einen dreifaltigen Gott glauben, können wir im eigentlichen Sinn auch an einen ganz und gar liebenden Gott glauben, denn nur ein dreifaltiger Gott muß sich nicht nach außen verschenken, um lieben zu können, er muss nicht eine Welt schaffen, um ein Objekt für seine Liebe zu haben, sondern er ist in sich ganz und gar Liebe.