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Tagebuch (60)
Die Schriften John Henry Newmans bestechen durch Klarheit des Denkens und machen mir Mut, Dinge selbst neu zu überlegen. Vor allem sein kompromissloser Glaube, dass es keine Wahrheit geben kann, die nicht katholisch ist, d.h. die von der Kirche nicht angenommen werden kann. Von daher plädiert er für eine unbegrenzte Freiheit der Wissenschaft: Entweder etwas ist wahr, dann hat es im Glauben Platz, oder es ist Lüge, Täuschung und Irrtum, dann wird sich das früher oder später an den Früchten zeigen.
In einem sehr schönen Text macht er darauf aufmerksam, dass es eine Beziehung über Raum und Zeit hinweg mit all denen geben kann, die auf demselben Weg der Suche sind: „Wir sind nicht einsam, auch wenn es uns so vorkommt. Mögen auch wenige von denen, die jetzt leben, uns verstehen und uns recht geben, aber jene Scharen der Frühzeit, die gleich uns geglaubt, gelehrt und gebetet haben, leben jetzt bei Gott, und mit ihren vergangenen Taten und ihren gegenwärtigen Stimmen rufen sie vom Altar. Sie ermuntern uns durch ihr Beispiel und erfreuen uns durch ihre Gesellschaft; sie sind uns zur Rechten und zur Linken“ (J.H. Kardinal Newman).
Die Schriften John Henry Newmans bestechen durch Klarheit des Denkens und machen mir Mut, Dinge selbst neu zu überlegen. Vor allem sein kompromissloser Glaube, dass es keine Wahrheit geben kann, die nicht katholisch ist, d.h. die von der Kirche nicht angenommen werden kann. Von daher plädiert er für eine unbegrenzte Freiheit der Wissenschaft: Entweder etwas ist wahr, dann hat es im Glauben Platz, oder es ist Lüge, Täuschung und Irrtum, dann wird sich das früher oder später an den Früchten zeigen.
In einem sehr schönen Text macht er darauf aufmerksam, dass es eine Beziehung über Raum und Zeit hinweg mit all denen geben kann, die auf demselben Weg der Suche sind: „Wir sind nicht einsam, auch wenn es uns so vorkommt. Mögen auch wenige von denen, die jetzt leben, uns verstehen und uns recht geben, aber jene Scharen der Frühzeit, die gleich uns geglaubt, gelehrt und gebetet haben, leben jetzt bei Gott, und mit ihren vergangenen Taten und ihren gegenwärtigen Stimmen rufen sie vom Altar. Sie ermuntern uns durch ihr Beispiel und erfreuen uns durch ihre Gesellschaft; sie sind uns zur Rechten und zur Linken“ (J.H. Kardinal Newman).

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Tagebuch (59)
„Nichts bekommen wir zu sehen als immer nur Manna“ (Num 11,6).
Das ist der Hauptgrund, warum Menschen nicht in unsere Klöster eintreten oder irgendwann wieder gehen: Immer nur Manna. Das ist aber auch der Hauptgrund, warum Menschen bleiben: Immer Manna.
Unsere Kultur preist die Abwechslung und heftet dem Bleibenden das Etikett der Langeweile an. Ein Partner, ein Beruf, ein Gott - warum sollte man sich damit zufrieden geben, wenn es so viele Alternativen gibt? Aber man wählt dann das weniger Wertvolle, man wählt statt Manna, dem Brot vom Himmel (vgl. Weish 16,20), Zwiebeln und Knoblauch (vgl. Num 11,5).
„Nichts bekommen wir zu sehen als immer nur Manna“ (Num 11,6).
Das ist der Hauptgrund, warum Menschen nicht in unsere Klöster eintreten oder irgendwann wieder gehen: Immer nur Manna. Das ist aber auch der Hauptgrund, warum Menschen bleiben: Immer Manna.
Unsere Kultur preist die Abwechslung und heftet dem Bleibenden das Etikett der Langeweile an. Ein Partner, ein Beruf, ein Gott - warum sollte man sich damit zufrieden geben, wenn es so viele Alternativen gibt? Aber man wählt dann das weniger Wertvolle, man wählt statt Manna, dem Brot vom Himmel (vgl. Weish 16,20), Zwiebeln und Knoblauch (vgl. Num 11,5).
[Das Bild hat mit dem Text nichts zu tun, es spiegelt nur meine Freude, dass es wieder Störche bei uns gibt]

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Tagebuch (58)
In der alten Kirche war es üblich, dass die Gläubigen sich an den Märtyrergräbern versammelten, um Eucharistie zu feiern. Später wurden über diesen Gräbern große Kirchen errichtet, z.B. St. Peter in Rom. Bis heute werden in den Altar jeder Kirche Reliquien eingemauert. Ich muss zugeben, dass ich mich nie besonders dafür interessiert habe, von welchen Heiligen die Reliquien in unserem Altar sind, vermutlich wußte ich es einmal, vergaß es aber. Gestern hängte unsere Archivarin eine Kopie der Kirchweihurkunde an unser weißes Brett: In unserem Altar sind Reliquien der heiligen Corona! Was ich damit sagen will? Sicher nicht, dass wir nun eine Wallfahrt starten, wohl aber nehme ich wahr, wie kaum beachtete historische Tatsachen auf einmal interessant werden. Plötzlich erinnern sich auch alte Schwestern, dass unsere verstorbene Schwester Corona diesen Namen deshalb bekam, weil sie zur Zeit der Altarweihe eingekleidet wurde. Sie war eine sehr zarte, sensible Schwester, und ich bin froh, dass sie nicht mehr erleben muss, wie ihr Name in so negativem Zusammenhang in aller Munde ist, sie hätte das nicht gut verkraftet.
In der alten Kirche war es üblich, dass die Gläubigen sich an den Märtyrergräbern versammelten, um Eucharistie zu feiern. Später wurden über diesen Gräbern große Kirchen errichtet, z.B. St. Peter in Rom. Bis heute werden in den Altar jeder Kirche Reliquien eingemauert. Ich muss zugeben, dass ich mich nie besonders dafür interessiert habe, von welchen Heiligen die Reliquien in unserem Altar sind, vermutlich wußte ich es einmal, vergaß es aber. Gestern hängte unsere Archivarin eine Kopie der Kirchweihurkunde an unser weißes Brett: In unserem Altar sind Reliquien der heiligen Corona! Was ich damit sagen will? Sicher nicht, dass wir nun eine Wallfahrt starten, wohl aber nehme ich wahr, wie kaum beachtete historische Tatsachen auf einmal interessant werden. Plötzlich erinnern sich auch alte Schwestern, dass unsere verstorbene Schwester Corona diesen Namen deshalb bekam, weil sie zur Zeit der Altarweihe eingekleidet wurde. Sie war eine sehr zarte, sensible Schwester, und ich bin froh, dass sie nicht mehr erleben muss, wie ihr Name in so negativem Zusammenhang in aller Munde ist, sie hätte das nicht gut verkraftet.
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Tagebuch (57)
„Niemals von Gott aus dem Gedächtnis sprechen, niemals von ihm wie von einem Abwesenden reden“ (M.Blondel) - Wie viel wäre gewonnen, wenn mir das immer gelänge!
„Niemals von Gott aus dem Gedächtnis sprechen, niemals von ihm wie von einem Abwesenden reden“ (M.Blondel) - Wie viel wäre gewonnen, wenn mir das immer gelänge!
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Tagebuch (56)
Schönheit erweckt den Wunsch, sie für immer zu besitzen. Dieser Wunsch ist ein Zeichen dafür, dass die Welt Sakrament und Gabe ist. Aber es läßt sich nichts festhalten. Dazu Ja sagen, dankbar für das Geschenkte, aber frei es loszulassen, wenn der Geber etwas Neues schenken will. Denn: „Ein Glück ist uns verheißen, dass unsere Sehnsucht übersteigt, eine Gabe, die mehr ist als unser Hoffen“ (Gregor von Nyssa).
Schönheit erweckt den Wunsch, sie für immer zu besitzen. Dieser Wunsch ist ein Zeichen dafür, dass die Welt Sakrament und Gabe ist. Aber es läßt sich nichts festhalten. Dazu Ja sagen, dankbar für das Geschenkte, aber frei es loszulassen, wenn der Geber etwas Neues schenken will. Denn: „Ein Glück ist uns verheißen, dass unsere Sehnsucht übersteigt, eine Gabe, die mehr ist als unser Hoffen“ (Gregor von Nyssa).