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Innocentia

Augustinus erklärt, dass der Begriff „unschuldig“ (innocens), von „nicht schaden“ (non nocere) kommt. Unschuldig ist jemand, der weder sich selbst noch einem anderen schadet, denn alles Böse schadet nicht nur den Opfern, sondern auch den Tätern. In der lateinischen Bibel lautet Ps 10 (11),5: „Wer Ungerechtigkeit liebt, hasst seine eigene Seele.“ Sünde ist in ihrem Wesen Selbsthass, natürlich schadet man anderen Menschen, weil man egoistisch etwas vermeintlich Gutes für sich selbst will. Aber fast noch mehr als anderen schadet der Sünder sich selbst, indem er sich zu einem Menschen macht, der aus der Liebe Gottes, ja aus der Schöpfungsordnung herausfällt, er wird zu einem Un-Menschen oder sogar zu einem Un-Ding, was furchtbar ist.