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Blog von Schwester Christiana

21. März 2025

Wenn euch Ängst und Sorgen befallen, dann denkt an jene Szene im Johannes-Evangelium, in der die Hochzeit von Kana beschrieben wird (Joh 2,1-12). Und sagt euch: Der beste Wein kommt erst noch auf den Tisch... Ihr könnt euch sicher sein: Die tiefere, fröhlichere, schönere Wirklichkeit wird für uns und für alle, die wir lieben, noch kommen. Auch wenn die Statistiken das Gegenteil behaupten, auch wenn die Müdigkeit euch eurer Kräfte beraubt, verliert nicht dieses Hoffen, das nicht besiegt werden kann... Der beste Wein wird noch serviert... Sprich mit den Worten von Nazim Hikmet [türkischer Dichter]: „Das schönste Meer ist das, das wir noch nicht befahren haben. Das schönste unserer Kinder ist noch nicht auf die Welt gekommen. Unsere schönsten Tage sind noch nicht angebrochen. Und was ich dir an Schönstem sagen möchte, habe ich noch nicht gesagt.“
Der Windhauch des Geistes hört nicht auf zu wehen. Gute Reise, meine Brüder und Schwestern“ (Papst Franziskus, Hoffe 367f).

18. März 2025

Die christliche Hoffnung „ist die Gewissheit, dass wir auf die Welt gekommen sind, um nie mehr zu sterben, dass wir für die Höhen geschaffen sind, für den Genuss des Glücks. Sie ist das Bewusstsein, dass Gott uns seit jeher und für immer liebt und uns niemals allein lässt... Die christliche Hoffnung ist unbesiegbar, weil sie kein Wunsch ist. Sie ist die Gewissheit, dass wir alle auf etwas zugeehn, von dem wir nicht nur wünschen, es wäre da, sondern das ganz einfach schon da ist“ (Papst Franziskus, Hoffe 329).

16. März 2025

In den letzten Wochen las ich die Autobiographie von Papst Franziskus „Hoffe“, ein Buch, das ich sehr inspirierend fand, Mut machend und zum Nachdenken anregend. Gleichzeitig auch ein Buch voll von Gedankensprüngen und überraschenden Einfällen, kein Buch eines deutschen Professors, sondern eines Mannes, der aus armen Verhältnisses kommt und sich jeden Tag aufs Neue wundert, dass er Papst ist, ein Mensch, der Fehler erkennt, benennt und noch nach Jahren versucht, sie gut zu machen. Ich werde in den nächsten Tagen einige für mich wichtige Gedanken aus diesem Buch zitieren, heute nochmal zum Thema Krieg:
„Krieg ist nur ein Wahnsinn, der die Händler des Todes mästet und die Unschuldigen dafür bezahlen lässt. Würde man ein ganzes Jahr keine Waffen produzieren, könnte man den Hunger in der Welt ein für alle Mal besiegen. Ein einziger Tag ohne Militärausgaben würde 34 Millionen Menschen retten. Stattdessen steigen die Rüstungsausgaben schneller als je zuvor... und der Hunger mit ihnen“ (310).
„Jene, die sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzen, werden voller Misstrauen beäugt, als wären sie Kollaborateure, die 'den Feind' unterstützen... Und so wird an die Kirche der Wunsch herangetragen, dass sie sich auf die Sprache dieser oder jener politischen Richtung einlässt, nicht aber auf die Worte Jesu. Und man wünscht sich einen Papst, der zum Militärgeistlichen des Abendlandes wird, statt als Hirte einer universellen Kirche zu wirken. Offensichtlich ist nichts skandalöser als der Frieden...“ (311).

14. März 2025

Es gibt Sätze im Evangelium, bei denen mir der Atem stockt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6). Jemand der so etwas sagt, muss entweder verrückt geworden oder Gott sein, vor dieser Entscheidung  sollte man sich nicht drücken. „Wer Jesus nur noch zum 'Bruder' und 'Menschenfreund' macht, nimmt ihm die Autorität, die Wahrheit zu sein.“

11. März 2025

In Ps 26,10 findet sich der Vers: „An ihren Händen klebt Schandtat, ihre Rechte ist voll von Bestechung.“ Didymus der Blinde, ein christlicher Schriftsteller des 4. Jhs, sagt in seinem Kommentar zu dieser Stelle, dass wir alle korrupt sind, wir lassen uns bestechen und bestechen andere. Spontan wehren wir uns gegen diesen Vorwurf. Didymus erklärt, dass wir bestechlich sind, wenn wir in unserem Verhalten anderen Menschen gegenüber darauf achten, wen wir vor uns haben und dementsprechend entgegenkommend oder abweisend sind. Ja, er geht sogar noch einen Schritt weiter, wenn er erklärt, dass man auch von sich selbst Geschenke annehmen kann. Vermutlich hat er hier die vielen kleinen Selbstbelohnungen im Auge, mit denen wir uns selbst motivieren, unangenehme Dinge zu tun. Die Gefahr dahinter ist Sucht in all ihren Formen.

08. März 2025

Was ich gestern sagen wollte, fand ich, als am Abend der Vatikan-Newsletter kam, viel besser in dem Artikel "Fragen zur Aufrüstung" ausgedrückt.