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Mutter

An den Weihnachtstagen sehen wir auf Karten und in Krippen immer wieder eine Mutter mit Kind. Wir sehen die Würde der Frau, die darin besteht, dass sie ein Kind neun Monate in ihrem Leib tragen, es zur Welt bringen und mit der Milch ihrer Brust ernähren kann.
Ich habe auf diese Würde, die so tief in meine Person eingeschrieben ist, verzichtet bzw. richtiger, Gott hat mich zu einem Leben als Benediktinerin berufen und mit dieser Berufung gefordert, dass ich darauf verzichte, Mutter zu werden. Die Freude, die mir meine Berufung schenkt, ist größer als dieser Verzicht, aber dennoch ist es ein bleibender Schmerz, keine Kinder und Enkelkinder zu haben. Heute gibt es viele Menschen, die keine Kinder wollen. Wirklich verstehen kann ich sie nicht, ja ich glaube, der Widerstand gegen Ehe und Elternschaft macht indirekt auch unsere Lebensform schwierig. Nicht nur weil es wenig Kinder gibt - das sicher auch -, sondern weil eine Berufung zum zölibatären Leben immer mit der Hochschätzung von Ehe und Elternschaft verbunden sein muss.