Nawalny
Ich habe die schlechte Angewohnheit, bei Büchern zuerst die letzte Seite zu lesen. Gestern abend stieß ich bei Alexej Nawalny, Patriot. Meine Geschichte (S. 539f) auf die folgenden Worte, die mich tief beeindrucken: „Du liegst in deinem Stockbett, schaust auf das Bett über dir und fragst dich, ob du im tiefsten Herzen Christ bist. Es ist nicht entscheidend, ob du glaubst, dass ein paar alte Männer in der Wüste einst achthundert Jahre alt wurden oder dass sich tatsächlich das Rote Meer vor jemandem teilte. Aber bist du ein Anhänger der Religion, dessen Gründer sich für andere opferte und den Preis für ihre Sünden zahlte? Glaubst du ehrlich an die Unsterblichkeit der Seele und das ganze andere coole Zeug? Wenn du aufrichtig mit „Ja“ antworten kannst, worüber musst du dir dann noch Sorgen machen? Warum solltest du hundertmal etwas leise vor dich hin murmeln, das du in einem dicken Buch auf deinem Nachttisch gelesen hast? Sorgt Euch nicht um morgen, denn der morgige Tag wird für sich selber sorgen. Meine Aufgabe ist es, das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit zu suchen und es dem guten alten Jesus und seiner Familie zu überlassen, sich um alles andere zu kümmern. Sie werden mich nicht im Stich lassen und alle Probleme lösen, die mir Kopfschmerzen bereiten. Wie es hier im Gefängnis heißt: Sie werden für mich die Schläge einstecken.“