Blog von Äbtissin Christiana Reemts
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Wenn wir leben wollen, und Leben bedeutet für mich vor allem Kommunikation, dann müssen wir etwas riskieren, das wird uns jetzt sehr klar, aber es galt letztlich immer schon. Jede Teilnahme am Straßenverkehr, jeder Besuch eines Schwimmbads, jedes Essen im Restaurant war immer schon gefährlich.
Nicht leichtsinnig sein, abwägen und Gott um seinen Segen bitten. Dann handeln und die Folgen im Glauben tragen.
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Jesus sagt seinen Jüngern und damit auch uns: „Was ihr den Vater in meinem Namen bitten werdet, das wird er euch geben. Bis jetzt habt ihr noch um nichts in meinem Namen gebeten. Bittet und ihr werdet empfangen, damit eure Freude vollkommen ist“ (Joh 16,23f).
In einer Predigt, die ich neulich hörte, ein interessanter Gedanke: In dem Satz „Bis jetzt habt ihr noch um nichts in meinem Namen gebeten“, kann man das „nichts“ einfach als Verneinung verstehen. Die Jünger haben Gott zwar schon gebeten, aber nicht in Jesu Namen. Man kann den Satz aber auch als eine Art Objekt auffassen: Bis jetzt haben die Jünger in Jesu Namen nur um Nichts, d.h. um Nichtiges, gebeten, jetzt sollen sie anfangen, wirklich um Etwas zu bitten, d.h. sie sollen Bitten äußern, die der Nachfolge Jesu würdig sind.
Bitte ich um Nichts oder um Etwas? Was wäre Nichts, was wäre Etwas? Dahinter steht für mich der Gedanke, dass Gott mir mehr geben will, als ich in meiner Beschränktheit erbitte, dass mein Sünde gar nicht darin besteht, unverschämt zu sein, sondern im Gegenteil sich mit viel zu wenig zufrieden zu geben.